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DSE840 > DCBO     05.12.08 20:38l 78 Lines 3813 Bytes #999 (360) @ DEU
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Subj: ETSI entwickelt AM/FM/SSB-Norm weiter
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(02.12.08) ETSI entwickelt AM/FM/SSB-Norm

Bei einer ETSI-Tagung im Oktober, woran auch das ETSI-Mitglied ECBF 
(Europäische CB-Föderation - "ECBF-Brüssel") teilnahm, wurden weitere 
Weichen für die neue AM/FM/SSB-Norm gestellt, um sicher zu stellen, 
daß legale CB-Funkgeräte keine Störungen beim digitalen TV-Empfang 
verursachen können.

Schon vor einiger Zeit wurde auf Wunsch der Deutschen Bundesnetzagentur 
unter Beteiligung der ECBF beim Europäischen Telekommunikationsstandard 
Institut (ETSI) beschlossen, eine neue technische Norm für CB-Funkgeräte 
mit AM, FM und SSB zu entwickeln.

Bisher müssen SSB-Geräte zweimal getestet werden. Einmal nach der FM-
Geräte Norm 300135 und der AM/SSB-Norm 300433 und nach weiteren Normen. 
Das ist für die CB-Hersteller zeitaufwändig und teuer.

Daß diese neue Norm entwickelt werden kann, brauchte einige Überzeugungs-
arbeit bei verschiedenen europäischen Fernmeldeverwaltungen. Finnland 
und Österreich lehnen AM/SSB im CB-Funk kategorisch ab, weil es eine 
Empfehlung der CEPT (Konferenz der europäischen Postverwaltungen) gibt, 
die 40 Kanäle nur FM empfiehlt.

Als Kompromiss hatte man sich deshalb darauf verständigt, daß diese Norm 
geschaffen wird, aber die jeweiligen einzelnen Länder sich noch getrennt 
überlegen können, ob sie AM/SSB für CB-Funk erlauben wollen oder nicht.

Durch die neue Norm wird nur einmal getestet und sie wird dem neuesten 
Stand der Technik entsprechen. Dieser Prozess ist ziemlich aufwendig und 
langwierig. Für das Erstellen der Norm wurde ein englischer Gutachter 
beauftragt, der mithilft, daß die Norm "wasserdicht" ist und auch die 
Bedenken der SSB-Kritiker erfüllen kann.

Bei einer Tagung im Oktober 2008 im ETSI-Hauptquartier in Sophia-Antipolis 
in der Nähe von Nizza (Südfrankreich) wurde ein Papier verabschiedet, das 
ganz genau beschreibt, wie AM/FM/SSB Geräte getestet werden können, ob sie 
Störungen in digitalen Fernsehempfängern verursachen können. Die "Angst" 
vor SSB ist aus der früheren Zeit begründet, wo man mit AM- oder SSB-Funk-
geräten ein Fernsehbild zum "Umfallen" bringen konnte. 

Nachdem das Arbeitspapier angenommen wurde, werden demnächst ausführliche 
Tests bei der Bundesnetzagentur im Meßlabor in Kolberg (bei Berlin) statt-
finden. Daran werden unter anderem Vertreter der ECBF und der größten 
europäischen Hersteller wie STABO/President und CTE (Mutterfirma von ALAN/
Albrecht) teilnehmen, auch die Firma Icom (Hersteller von Amateur- und 
Betriebsfunk) sitzt in der Arbeitsgruppe.

Wenn diese Tests den Beweis erbringen, daß es möglich ist, zugelassene 
CB-Funkgeräte mit SSB zu bauen, die den Fernsehempfang nicht mehr stören, 
wird irgendwann die komplette AM/FM/SSB-Norm für CB-Funkgeräte fertig 
gestellt und in Kraft gesetzt. 

Wenn sich dann zeigt, daß es damit auch in der Praxis keine Probleme gibt, 
stehen die Chancen gut, daß auch Länder, die bisher mit AM oder SSB nichts 
anfangen konnten, sich damit anfreunden können.

Dadurch, daß die DCBO Mitglied in der ECBF (Brüssel) ist, die wiederum 
stimmberechtigtes Mitglied bei ETSI ist, besteht ein direkter Kontakt und 
Informationsaustausch zu den Stellen, wo die wichtigen Entscheidungen 
getroffen werden.

Die CB-Funker an der Basis können schon jetzt z.B. in Deutschland, Frank-
reich, der Schweiz, Belgien und weiteren Ländern legal mit SSB funken. 
Wenn die neue Norm in Kraft tritt, stehen die Chancen gut, daß eines Tages 
auch Österreich die Verwendung von SSB erlauben könnte.

Die Tatsache, daß sich ETSI aktuell mit dem CB-Funk beschäftigt ist ganz 
nebenbei auch eine gute Werbung für unser Hobby, das dadurch nicht so 
leicht in Vergessenheit gerät.

Beitrag geschrieben von Henning Gajek am 01.12.2008 


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Quelle: http://www.dcbo.net/php/readarticle.php?article_id=308

  


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