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FFL0EV > DARC     15.12.25 15:55l 55 Lines 2572 Bytes #999 (7) @ BCMNET
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Subj: Satelliten erleben "Orbitale Sommer" und "Orbitale Winter"
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AMSAT
Satelliten erleben "Orbitale Sommer" und "Orbitale Winter"

Satelliten wirken auf den ersten Blick unbeeinflusst von Jahreszeiten. 
Die die AMSAT in der aktuellen Ausgabe ihres News Service Bulletin 
(AMS-348) informiert, unterliegen sie jedoch ausgeprägten thermischen 
und energetischen Zyklen, die als "Orbital Summer" und "Orbital Winter" 
bezeichnet werden. Diese Phasen ergeben sich aus der Kombination von 
Erdposition, Sonnenstand und der jeweiligen Umlaufbahn.

Im orbitalen Sommer befindet sich ein Satellit über lange Zeiträume 
vollständig im Sonnenlicht und tritt kaum oder gar nicht in den Erds-
chatten ein. Die Solarzellen liefern dabei kontinuierlich Energie, 
sodass die Batterien permanent vollgeladen sind. Gleichzeitig fehlt 
jedoch die kühlende Wirkung der Erdabschattung. Die Folge ist ein 
stetiger Temperaturanstieg, der insbesondere Batterien, Leistungs-
elektronik und Strukturmaterialien stark belastet. Thermisches 
Management wird in dieser Phase zum kritischen Faktor für die 
Lebensdauer des Satelliten.

Der orbitale Winter stellt das gegenteilige Extrem dar. Hier verbringt 
der Satellit einen großen Teil – teilweise nahezu den gesamten Orbit – 
im Erdschatten. Die Solarzellen liefern nur wenig oder gar keine Energie, 
sodass der Betrieb fast ausschließlich von den Batterien abhängt. Gleich-
zeitig sinken die Temperaturen drastisch, weshalb interne Heizelemente 
notwendig sind, um empfindliche Komponenten vor dem Einfrieren zu 
schützen. Reicht die gespeicherte Energie nicht aus, kann es zu System-
abschaltungen oder irreversiblen Schäden kommen.

Diese beiden Phasen zählen zu den Hauptursachen für Satellitenausfälle 
und stellen eine zentrale Herausforderung für Entwickler und Betreiber 
dar – insbesondere bei kleinen Satelliten und Amateurfunkmissionen, bei 
denen Masse, Volumen und Energie stark begrenzt sind.

Die anschauliche bildliche Darstellung dieses Themas stammt aus dem 
TinyGS-Netzwerk, einer weltweiten Community von Bodenstationen für 
Kleinsatelliten. TinyGS sammelt Telemetrie- und Empfangsdaten von zahl-
reichen Missionen und macht solche orbitalen Effekte für Funkamateure 
und Satellitenbetreiber sichtbar und verständlich. Gerade durch reale 
Temperatur- und Batteriedaten wird deutlich, wie stark sich orbitaler 
Sommer und Winter auf den Satellitenbetrieb auswirken. 


Webseite des TinyGS Networks: https://tinygs.com/

--

Quelle: https://www.darc.de/home/

 * Mit freundlicher Genehmigung vom DARC e.V. ins Packet Radio übernommen *

Funkfreunde Landshut e.V.
www.funkfreundelandshut.de

 


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