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01.11.2016
München: "Massive Probleme" mit digitalem BOS-Funk
Die Münchner Polizei klagt immer noch über erhebliche Probleme mit dem
digitalen BOS-Funk.
Der Bayerische Rundfunk (BR) meldete am 19. Oktober 2016, ihm läge ein interner
Erfahrungsbericht der Polizei vor. Daraus gehe hervor, dass es in der Nacht des
Amoklaufs in München im Juli dieses Jahres "massive Probleme bei der
Kommunikation über Funk gab". Einsatzkräfte seien bis zu fünf Minuten lang
nicht erreichbar gewesen; die Funkgeräte hätten weder am Tatort, dem
Olympia-Einkaufszentrum, noch in der U-Bahn funktioniert. Einige Polizisten
hätten deshalb ihre privaten Handys benutzt, um dienstliche Alarmierungen
durchzugeben.
Obwohl die Münchner Polizei das Innenministerium detailliert über die
Missstände informierte, bestritt der für den Digitalfunk zuständige bayerische
Innenstaatssekretär, dass es Kommunikationsprobleme gegeben habe. Ihm lägen
keine Unterlagen über eine minutenlange Störung vor. Störungen hätten nur "ab
und zu zwei Sekunden gedauert". Für ihn sei der Digitalfunk ein "ganz tolles
Einsatzgerät", das mit 97 Prozent Netzabdeckung in Bayern besser sei als alles,
was die Polizei bisher zum Funken zur Verfügung gehabt habe.
Das wird von der Polizei auch nicht bestritten - wenn es um den Einsatz des
Digitalfunks im "täglichen Streifendienst" geht. Probleme würden aber vor allem
dann auftreten, wenn bei einem Einsatz viele Ordnungskräfte auf engem Raum
tätig sind, sowie bei Einsätzen im Innern von Gebäuden und in unterirdischen
Anlagen wie der U-Bahn. Die Tunnelstrecken der Münchner U-Bahn sind nur mit
Antennen und Kopfstationen für analogen BOS-Funk ausgestattet. Eine Umrüstung
auf Digitalfunk werde ca. 20 Millionen Euro kosten. Um die Übernahme der Kosten
streiten sich der Freistaat Bayern und die Stadt München.
Auch in sicherheitsrelevanten Bereichen wie den Terminalgebäuden des Münchner
Flughafens ist nach Recherchen des BR mangels Netzabdeckung kein digitaler
BOS-Funk möglich. Immerhin habe man sich in diesem Falle geeinigt, wer welche
Kosten übernimmt. Es dürften allerdings noch Monate vergehen, bis die
Digitaltechnik dort installiert ist
- wolf -
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Quelle: http://www.funkmagazin.de/011116.htm
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